Wer hat eigentlich „Kalinka“ schon mal von Russen spielen hören (von der Rote-Armee-Fraktion mal abgesehen)? Das weißrussische Trio schafft Abhilfe und beweist: Es ist wirklich ein russisches Volkslied und dortzulande nicht unbekannt. 1997 gastierten die übermütigen Straßenmusiker beim TFF Rudolstadt und verblüfften selbst hartgesottene Folkhengste mit schnörkellosem Schmetterfolk in Moll.
Wassilis Knopfakkordeon hat eine spezifische, nur bei russischen Instrumenten übliche Stimmung und stammt aus Tula, südlich von Moskau. Die Perkussionsinstrumente hat sein Bruder Wladimir nach traditonellen Vorbildern angefertigt.
„Rubon“ hat im Belorussischen verschiedene Bedeutungen. Zum einen ist es ein nicht mehr gebräuchlicher Name der Westlichen Dwina, eines Flusses, der durchs nördliche Belorus und Lettland fließt und vor der Riga in die Ostsee mündet. Er bedeutet aber auch „Grenze“ und war obendrein in grauen Vorzeiten bevorzugter Schlachtruf weißrussischer Haudegen. In diesem Sinne also: Rubon!