Die dritte CD von Trio Grande entpuppt sich als fabelhafte afroeuropäische Synthese. Drehleier-Trancefolk mit einem wahren Percussionfeuerwerk. Dank der Mitwirkung von Amie Löber-Yammeh (voc) und Yussupha Kuyateh (Kora) aus Gambia entstand eine spannende Balance zwischen den Kulturen der Welt.
Ulrich Joosten (Folker! - 6/98, Die Besondere CD) schreibt dazu:
„Da schau einer an! Das Quartett mit dem irreführenden Namen mausert sich im Verlaufe von nur drei CDs von einer anfangs recht »braven« Bordungruppe mit Hang für leicht schräge Arrangements zu einer international vorzeigbaren Weltmusikgruppe allererster Güte. Dies ist sicher dem Einfluß des auf afrikanische und arabische Percussion spezialisierten neuen Bandmitgliedes Peter Löber (Djembe, Darabuka, Dundun, Sangba, Kenkeni, Maracas, Balafon, Glöckchen, Sahkers, Vibraslap) zu verdanken, aber auch den Gastmusikern, Löbers afrikanischer Ehefrau Amie Löber-Jammeh (Gesang) sowie Yussupah Kuyateh (Kora, Gesang), die für eine afrikanische Färbung der Musik sorgen.
Gemeinsam mit Silke Reichmann (Drehleier, Querflöte, Chor), Hans Albert Lang (Drehleier, Akkordeon, Chor) und Wolfram Zimmermann (Gitarre, Bouzouki, Mandolinbe, Mandocello, Chor) ensteht etwas völlig Neues: hypnotische, elektrisierend-pulsierende Musik, frei und meditativ, mitreißend und beglückend. Kompliziert und sophisticated mit vertrackten Melodieführungen arrangiert, oft leicht jazzy, doch immer erkennbar Folk- und Weltmusikstrukturen verbunden. Vielfach klingt dies überraschend für den Hörer, der, eben noch einem vermeintlich afrikanischen oder arabischen Stück lauschend, verblüfft feststellen muß, daß Titel und Melodiefluß eine in europäischen Folkmusikschemata fußende Struktur aufweist, Mazurka und Valse immer wieder durchschimmern. Schön, daß bei Trio Grande die Klangeffekte und Soundfärbungen noch »handgemacht« sind und nicht durch Effektgeräte generiert werden. Dies und auch die Tatsache, daß sich die Kompositionen von Reichmann, Lang und Zimmermann nahtlos neben Kompositionen des großen Ali Farka Toure (»N' Timbara«) oder die Bearbeitung eines Stückes aus der Mogolei (»Das weite Land«) einfügen, spricht für instrumentales Können und kompositorische Qualitäten der Musiker.“