Dieser Online-Shop verwendet Cookies für ein optimales Einkaufserlebnis. Dabei werden beispielsweise die Session-Informationen oder die Spracheinstellung auf Ihrem Rechner gespeichert. Ohne Cookies ist der Funktionsumfang des Online-Shops eingeschränkt.
Sind Sie damit nicht einverstanden, klicken Sie bitte hier.
Das Leipziger Bandprojekt „Eisvogel“ zeigt sich von hochkreativer Soundseite. Die Band um Mayjia Gille, Tochter des Leipziger Künstlers Sighard Gille, weiß Eigensinn und Lyrik zu schätzen. Große Texte. Vielschichtig und peotisch textet und komponiert Mayjia Gille. Überraschend: ihre einfühlsame Art, Rilkegedichten eine musikalische Krone aufzusetzen. Zugleich eindringlich und äußerst außergewöhnlich kommt Ihre Stimme sinnlich, ausdrucksstark und unkopiert theatral zur Geltung. Mal eins mit sich und der Melanchloie, dann wieder erklingt die Sängerin kindlich klingt neugierig in guter Laune. Es macht Spaß zuzuhören.
Bemerkenswert ist die musikalische Verbindung zwischen der Sängerin und ihrem Außnahmegitarristen Arto Mäkelä: Einfühlsam, emotional, duettartig und kontrastreich. In allen Genres fest fundiert, kreieren die Musiker gemeinsam präsent, präzise und mit großer stilistischer Sicherheit country-orientierte Rythmik, balladeske Sounds und blumig bis herben meist deutschen Poprock. EISVOGEL ist auf jedenfall nicht mainstream, sondern eigen.
Die künstlerische Vita von Maja „Mayjia“ Gille ist von beträchtlicher inhaltlicher Breite. Sicher mag ihr Vater, der Maler Prof. Sighard Gille zu ihrer musischen Prägung einiges beigetragen haben. Doch ihre kreative Komplexität hat sie sich selbst in den vergangenen Jahren als Schauspielerin, Regisseurin, Sängerin und Liederschreiberin erarbeitet.
Seit 2004 ist sie mit Band und einer faszinierenden Mischung aus Chanson, Pop, Jazz und Lied unterwegs. Neben vertonte eigene Texte stellt sie selbstbewusst (manche mögen es verwegen nennen) Gedichte von Rainer Maria Rilke. Dabei zelebriert sie keinen musikalischen Heiligenkult. Rilkes berühmtem „Herbst“ mit seiner unauslotbaren Melancholie fügt sie einen Refrain von eigenem Glück hinzu und deutet das Ganze zum Liebeslied um. Den verlorenen Panther im Jardin des Plantes, dessen Blick vom Vorübergehen der Stäbe so müd geworden ist, kombiniert sie mit dem todesverliebten „Das ist die Sehnsucht“. Und siehe: Es passt!
Bei der neuen CD Produktion spielte ein Mann die zentrale Rolle, dessen Instrumentarium das Booklet mit „alle viehisch geilen Gitarren mit allen Emotionen“ beschreibt. Der so Gefeierte, heißt Arto Mäkelä und ist Finne. Für Mayjia ein Glücksfall, denn sie haben auch als Duo so einiges zu bieten. Klingt nach einem relaxten Abend, wenn Rilkes Erben Sie beehren.